Die Arbeitsgruppe Handel und Handwerk kümmert sich um die Themen, die für die zahlenmäßig größte Unternehmer*innen- Gruppe in unserer AGSNRW wichtig sind:
Unternehmer*innen aus Handel und Handwerk
Erste Arbeits- Schwerpunkte sind:
- Bürokratieabbau, insbesondere zu Gunsten kleiner Unternehmen
- Gleichwertigkeit und Förderung Beruflicher Bildung
- Vergaberecht
Für Anregungen und Beiträge sind wir immer dankbar.
Ansprechpartner*innen für die Arbeitsgruppe sind:
- Dipl. ing. André Brümmer
52078 Aachen
Mobil:015121219516
Mail: mail@nullandrebruemmer.de
- Frank Slingerland
Düsseldorf
Mobil: 01717158476
Mail: frank@nullslingerland.de
Düsseldorf, 3.03.2023
„HANDWERKNRW“ setzt mit der 21. Folge von #handwerkumzwoelf eine interessante Veranstaltungsreihe fort. Zu Gast: Andrea Nahles, Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit. Ihr Thema:
Aktuelle Herausforderungen am Arbeitsmarkt
Regelmäßiger Gast und Teilnehmer: Andre Brümmer (für die AGS).
Aus der Einladung:
Mit der Veranstaltungsreihe handwerkumzwoelf bietet HANDWERK.NRW seit 2021 ein Format als aktive Mittagspause an, das wir zu einer festen Tradition ausgebaut haben. Es ist kompakt, digital und schnörkellos angelegt: eine Stunde, ein Gast, ein Thema. Wer zuhören und mitdiskutieren will, kann dabei sein und sich einwählen. Egal ob aus dem Büro, aus der Werkstatt, aus dem Home Office oder von der Baustelle. Egal ob im Blaumann, mit Krawatte oder in kuscheliger Lounge Wear.
Hans Ehlert, Präsident von HANDWERKNRW sprach mit einleitenden Worten die Missachtung Beruflicher Bildung bei der Beratung zu Zukunftsperspektiven an. Hier dominiere die Studienberatung. Eltern seien hier wichtige Orientierungsgeber.
Die HWK Düsseldorf werbe aktuell mit dem Slogan:
„Für die Wende braucht es Hände“
Andrea Nahles ging in ihrem Eingangsstatement unmittelbar darauf ein: Für die Umsetzung der Energiewende fehlen 100tausende Fachkräfte. Sie forderte mehr Praktika als erfolgreichen Einstieg in die Berufliche Bildung. Neben Studienberatung fehle es an Gymnasien an Beratung zur beruflichen Bildung, bestätigte sie diese Aussage von Präsident Ehlert. Von der Gleichwertigkeit von Akademischer- und Beruflicher Bildung müssten auch die Eltern überzeugt werden. Digitale Elternabende seien dabei ein erfolgreiches Konzept. Die fehlende Berufsberatung an Schulen seien Länder- Aufgabe. Geld hierfür stehe bereit.
Prof. Hans Jörg Henneke, Hauptgeschäftsführer von HANDWERKNRW thematisierte die Ausbildungsplatzabgabe in Umlage- Form. Andrea Nahles erteilte einem solchen Vorhaben auf Bundesebene eine Absage.
Andre Brümmer brachte das Thema: Gas- und- Öl- Heizungsverbot aus dem Haus des Wirtschaftsministers in die Runde ein. Gesetze müssen umsetzbar sein. Und dafür benötige man Fachkräfte und Material.
Das Thema: „Sanktionen gegen BA- Klienten“ sei von Medien und Politik zu hoch gehängt, so die BA- Präsidentin. Es spiele keine bedeutende Rolle. Sie seien aber in Einzelfällen zielführend.
Andrea Nahles verteidigte auch das „Bürgergeld“. Es bringe mehr als die Zusammenführung verschiedener Zuständigkeiten. So ermögliche es der BA auch die Vermittlung von Grundkenntnissen. Dieses Coaching entlaste auch und gerade kleine Betriebe. Die BA- MitarbeiterInnen müssten aber noch entsprechend geschult werden, damit sie dieses neue Werkzeug aus dem BA- Handwerkskasten auch einsetzen könnten.
Das Fazit der Teilnehmer war sehr positiv: Andrea Nahles habe sich höchst kompetent und offen für die Belange des Handwerks gezeigt.

Foto:
Müller (2.v.li), Ehlert (4.v.li), Neubaur (5. v.li)
Düsseldorf, 12.1.2023
In den Räumen der DZ-Bank (Deutsche Zentral-Genossenschaftsbank) fand nach zeimaligerCorona- Unterbrechung wieder das traditionelle Dreikönigstreffen des HANDWERK.NRW statt.
Die Begrüßung, verbunden mit einführenden Worten wurde von Präsident Andreas Ehlert vorgenommen. Dem folgte der musikalische Beitrag der Sternsinger.
Festredner war dieses Jahr Klaus Müller, Präsident der Bundeswnetzagentur für Elektrizizät, Gas, Telekommunikation, Post und Eisenbahnen. Er sprach zum Thema:
Welche Wege führen aus der Energie- und Gaskrise?
Müller konnte eine positive Bilanz der bisherigen Arbeit ziehen und sieht die Energiesicherheit in diesem Winterhalbjahr als gesichert. Für den nächsten Winter wünscht er sich eine anhaltenden Einsparbereitschaft bei Bevölkerung und Wirtschaft.
Ein weiterer Gast war neben vielen VertreterInnen aus Politik, Verwaltung und Wirtschaft Mona Neubaur, stellv. Ministzerpräsidentin NRW
Als Gast war Dipl.Ing. André Brümmer für die AGS wieder dabei.
Düsseldorf, 29.Mai 2022
AGS feiert mit dem Handwerk
Nach zwei Jahren Ausfall wegen Corona nun wieder live und und in Farbe: Die 73. Meisterfeier in Düsseldorf
Kammerpräsident Andreas Ehlert und Hauptgeschäftsführer Dr. Axel Fuhrmann hatten 826 Meisterinnen und Meister eingeladen, die im vergangenen Jahr erfolgreich eine Meisterprüfung absolvierten. Ort der Feier: Die Merkur- Arena in Düsseldorf. Und auch wieder dabei, wie schon seit vielen Jahren und als einer der Ehrengäste: AGS- Bundesvorstands- Mitglied und AGS-NRW- Ehrenvorsitzender Andé Brümmer.
Zur Begrüßung spielte eine Band „An Tagen wie diesem“.
Darauf bezog sich Kammerpräsident Andreas Ehlert, als er die Gäste begrüßte.
Insbesondere die AbsolventInnen, aber auch namentlich aus der Politik NRW- Innenminister Herbert Reul, Mona Neubauer und Düsseldorfs OB Stephan Keller. Ministerpräsident Hendrik Wüst gratulierte per Video- Botschaft.
Als Handwerksvertreter nannte Ehlert Dr Hans Peter Wollseifer (Präsident ZDH) und als Arbeitnehmervertreter Felix Kendziora (Vizepräsident WHKT)
Ehlert begrüßte in seiner Rede einige Punkte aus dem NRW- Sondierungspapier von CDU und Grünen:
–Gleichwertigkeit akademische und berufliche Bildung
–Verlässlichkeit Finanzierung der Beruflichen Bildung
–Gleiche Bezahlung von Bachelor/ Meister im öffentlichen Dienst NRW
–Jungen GründerInnen den Weg ebnen durch Bürokratieabbau
Die Energiewende bleibe, so der Kammerpräsident, ohne Handwerk Theorie
Er forderte die jungen Leute auf, Mut zu haben, und weiterhin Chancen zu ergreifen:
„Anpacken, machen!“
Dr. Hans Peter Wollseifer (Präsident ZDH) forderte in seinem Grußwort eine
Bildungswende zusätzlich zur Klima- und Energiewende.
Er lobte als Schritt zu mehr Wertschätzung der beruflichen Bildung
die erreichte Gleichwertigkeit von Bachelor professional (Meister) und akademischem Bachelor.
Seine Forderung: Die Gleichwertigkeit Beruflicher und Akademischer Bildung in Bund und Ländern in Gesetzen festzuschreiben !
Für die Berufliche Bildung forderte Wollseifen mehr finanzielle Unterstützung, auch für Azubis. Konkret forderte er die Abschaffung von Sozialabgaben bei AzuBis und Kostenübernahme der Meister- Ausbildung, vergleichbar mit Studierenden, bessere Finanzierung der
Berufsbildungsstätten/ Akademien und deren Ausstattung!
Mit Werbung für Engagement im Handwerks-Ehrenamt schloss er seine Ausführungen.
Es folgte die Aushändigung der Meisterbriefe an die Jahrgangsbesten. Danach war „Party angesagt“.
AGS und ZDH fordern Gleichwertigkeit für berufliche Bildung
Veröffentlicht am 27.04.2022
20. April 2022: AGS thematisiert den Stand derberuflichen Bildung. Die Arbeitsgruppe „Handwerk und Handel“ des Landesvorstandes der AGS
NRW beschäftigte sich mit dem Thema: „Berufliche Bildung“. Die Arbeitskreis-Mitglieder Andre Brümmer und Frank Slingerland berieten über das von Ihnengewählte Schwerpunktthema „Berufliche Ausbildung“. Es wurden verschiedene Szenarien erörtert, wie die berufliche Bildung attraktiver werden- und die Gleichwertigkeit mit z.B. der akademischen Bildung hergestellt werden kann. Auch die Arbeitsgruppe „Handwerk, Ausbildung und Berufschancen“ der Bundes- AGS hat sich des Themas angenommen. Es soll dazu noch in 2022 eine Veranstaltung auf Bundes- Ebene geben.
Wie richtig die Auswahl des Themas durch die Arbeitsgruppe ist, zeigt ein Bericht des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH), zu dem die AGS enge Kontakte pflegt. Der ZDH berichtet in seiner April- Ausgabe von ZDH-KOMPAKT:
Gleichwertigkeit für berufliche Bildung – DQR rechtlich verankern HINTERGRUND Die Zahl der offenen Ausbildungsplätze im Handwerk steigt kontinuierlich. Allein 2021 blieben 18.800 Ausbildungsplätze unbesetzt, doppelt so viele wie noch 10 Jahre zuvor. Demgegenüber ist die Studienanfängerquote seit der Jahrtausendwende von rund 30 Prozent auf mittlerweile über 50 Prozent gestiegen. Für viele junge Menschen, auch für Lehrer und Eltern ist das Bewusstsein von der Gleichwertigkeit beruflicher und akademischer Bildung verloren gegangen.
Ein wichtiges Instrument für die Gleichwertigkeit von beruflicher und allgemeiner bzw. akademischer Bildung ist der Deutsche Qualifikationsrahmen für lebenslanges Lernen (DQR). Über seine Koppelung an den europäischen Referenzrahmen EQR sorgt der DQR für Transparenz und Vergleichbarkeit von Qualifikationen national und auf europäischer Ebene.
SACHSTAND Seit seiner formalen Einführung im Mai 2013 durch den „Gemeinsamen Beschluss“ von Bund und Ländern hat der DQR viel dazu beigetragen, um die Gleichwertigkeit und die Attraktivität der beruflichen Aus- und Weiterbildung zu steigern. Ein wichtiger Meilenstein
war die gleichwertige Zuordnung von Meisterqualifikation und akademischen Bachelor in das Niveau 6 des DQR. Dies war ein starkes bildungspolitisches Signal für die Gleichwertigkeit von beruflicher und hochschulischer Bildung. Vor allem aber hat sich dadurch das gegenseitige Verständnis zwischen den zuvor weitgehend voneinander abgeschotteten Bildungsbereichen erheblich verbessert und wurde die Grundlage für eine intensive bildungsbereichs- übergreifende Kooperation geschaffen. Aktuelles Beispiel dafür ist die gemeinsame Entwicklung eines qualitätsgesicherten Zuordnungsprozesses für non-formale Qualifikationen in die verschiedenen Niveaus des DQR. Auf der anderen Seite mangelt es dem DQR immer noch an Akzeptanz und Bekanntheit in der Öffentlichkeit, nicht zuletzt auch weil Bund und Länder bislang keine Handhabe haben, um eine missbräuchliche Nutzung des DQR zu verhindern.So gibt es immer wieder Fälle fiktiver Zuordnungen von Bildungsangeboten in DQR-Niveaus oder zu selbst entwickelten Qualifikationsrahmen, die eine Nähe zum DQR suggerieren. Dadurch wird die Funktion der DQR-Zuordnungen von Abschlüssen bzw. Qualifikationen als eine Art „Gütesiegel“ erheblich eingeschränkt und die Relevanz des DQR insgesamt geschwächt. WAS ZU TUN IST Die qualitätsgesicherte Zuordnung von Qualifikationen in die Niveaus des DQR kann folglich nur über die rechtliche Verankerung dieses Rahmens garantiert werden. Über ein DQR-Gesetz ließe sich auch die Gleichwertigkeit von akademischer und beruflicher Bildung besser begründen, mit positiven Effekten für die öffentliche Wahrnehmung der Beruflichen Bildung als gleichwertiger Alternative zu einem Studium. Auch die Durchlässigkeit zwischen beiden Bildungsbereichen wird sich auf dieser Basis leichter ausgestalten lassen. Dabei darf der DQR inhaltlich aber nicht überfrachtet werden, sondern muss seinen Charakter als Transparenzinstrument beibehalten. Das bedeutet: Der DQR darf weder in die Tarifautonomie eingreifen noch dürfen sich individuelle Rechte bspw. bezüglich eines automatischen Zugangs zu weiterführenden Bildungsgängen ableiten lassen. In Österreich und der Schweiz ist es gelungen, über eine rechtliche Verankerung die Bekanntheit und Verbindlichkeit der dortigen Nationalen Qualifikationsrahmen erfolgreich zu erhöhen, ohne dass sich dadurch Rechtswirkungen auf berufliche oder anderweitige Berechtigungen ergeben hätten. Ein solcher Weg sollte auch in Deutschland beschritten werden. Quelle: ZDH Stand: 25. April 2022 Verantwortlich: Dr. Volker Born
Mona Neubaur und AGS bei #handwerkumzwoelf
Mona Neubaur mit dem Handwerk im Gespräch
Corona hin oder her: Mit #handwerkumzwoelf bietet HANDWERK.NRW ab 2021 ein neues Format zur Diskussion an. Es ist kompakt, digital und schnörkellos angelegt: eine Stunde, ein Gast, ein Thema. Wer zuhören und mitdiskutieren will, kann dabei sein und sich einwählen. Egal ob aus dem Büro, aus der Werkstatt, aus dem Home Office oder von der Baustelle. Egal ob im Blaumann oder mit Krawatte. Quelle: Handwerk.nrw
Die AGSNRW ist traditionell durch ihren Ehrenvorsitzenden André Brümmer vertreten.
In Folge 11 wurde Mona Neubaur, Landesvorsitzende BÜNDNIS90/DIE GRÜNEN NRWdie Gelegenheit gegeben, ihre handwerksrelevanten Ziele für NRW vorzustellen. Die Beiträge der VertreterInnen der anderen Parteien im Düsseldorfer Landtag sollen folgen.
Nach Begrüßung durch handwerk.nrw– Präsident Andreas Ehlert nahm Frau Neubaur in einem Statement zu aktuellen Themen Stellung. Überraschend war, dass Frau Neubaur mit politischen Aussagen aufräumte, die bisher vermeintlich zur Kern- DNA der „Grünen“ gehörten. So ist die Energieversorgungs- Sicherheit nun auch bei ihr ein Thema mit Priorität. Auch Themen des Handwerks kamen nicht zu kurz. Sie tat das souverän und umfänglich. Es überraschte nicht, dass Sie eher verbindendes als trennendes betonte. Insbesondere die Chancen des Handwerks bei der Gestaltung der Energiewende hob sie hervor.
Eine Antwort auf die Frage von Präsident Ehlert nach einer Priorisierung von Schwarz/Grün oder Rot/Grün beantwortete sie mit dem Wunsch nach starken Grünen.
Die ihrem Statement folgende Talk- Rrunde ermöglichte es André Brümmer (AGS), Frau Neubaur nach ihrem Lösungsansatz für folgendes Problem zu fragen:
„Wie wollen Sie es ermöglichen, dass sich ein junger, auf dem Land lebender Mensch eine überregionale Ausbildung leisten kann?“
Hintergrund der Frage ist, dass im ländlichen Raum vielfach das örtliches Ausbildungsangebot große Lücken hat und auch Berufsschul- Fach- Klassen nicht mehr flächendeckend angeboten werden. Die Alternative, eine vom Handwerk angebotene überregionale Ausbildung zu beginnen, bringt hohe finanzielle Hürden mit sich. Hier ist eine ausreichende finanzielle Hilfe durch Kommunen, Bund und Ländern erforderlich, zu Gunsten der AzuBis, aber auch des Handwerks.
Ein Mensch, der vor der Wahl einer akademischen Bildung oder einer dualen Ausbildung steht, wird sich oft wegen finanzieller Erwägungen (Ungleiche Förderung!) gegen die Duale Ausbildung entscheiden (müssen). Das muss sich nach Ansicht der AGS ändern!
Frau Neubaur konnte keine konkreten Pläne zur Lösung nennen, sagte aber zu, eine Verbesserung anzustreben.
Fazit: Insgesamt bot „Handwerk um 12“ wieder eine Stunde mit interessanten Beiträgen und Informationen.
10.03.22
Ukraine-Resolution der AGS:
Der Bundesvorstand der AGS hat am 25.02.2022 auf seiner Vorstandssitzung eine Resolution zum Ukraine-Krieg verabschiedet.
Neben einer entschiedenen Verurteilung von Putins Überfall auf den souveränen Staat Ukraine fordert die AGS auch konkrete Maßnahmen zur Hilfe für Flüchtlinge aus der Ukraine: Schnellstmögliche, vorrangige Prüfung und Anerkennung von Studien- und Berufsabschlüssen zur baldigen Aufnahme von Berufsstätigkeit und Aus- und Fortbildungen.
Ukraine-Resolution der AGS
- Die AGS verurteilt den von Präsident Putin angeordneten Überfall auf die Ukraine auf das schärfste. Wir schließen uns Bundeskanzler Olaf Scholz an und fordern das sofortige Ende aller Kampfhandlungen, den Rückzug der russischen Truppen aus der Ukraine und den Widerruf der völkerrechtswidrigen Anerkennung der Gebiete Donezk und Luhansk!
- Wir rufen Bund, Länder und Gemeinden zur großzügigen Aufnahme von ukrainischen Flüchtlingen in Deutschland auf. In diesem Zusammenhang halten wir die schnellstmögliche, vorrangige Prüfung und Anerkennung von Studien- und Berufsabschlüssen zur baldigen Aufnahme von Berufsstätigkeit und Aus- und Fortbildungen für dringend geboten.
- Wir fordern die Bundesregierung auf, alle Investitionen in und Handelsbeziehungen mit Russland und der Ukraine zu prüfen und die deutschen Mittelständler (gem. EU-Kriterien) mit Zuschüssen, Krediten und Steuermaßnahmen wie Verlustrücktrag und sofortiger Aussetzung von Steuervorauszahlungen zu unterstützen. Geschäfte, die weder direkt noch indirekt dem Regime Putin dienen, dürfen weitergeführt werden. Der Zahlungsverkehr ist sicherzustellen.
- Die Energieversorgung Deutschlands muss auf eine neue Basis gestellt werden. Für die Genehmigung und den Bau von alternativen Energieerzeugungsanlagen sind alle Genehmigungsverfahren zu beschleunigen. Die Finanzierung alternativer Energieerzeugungsanlagen ist zu vereinfachen. Kommunalen und genossenschaftlichen Modellen sollte Vorrang gegeben werden. Großzügige steuerliche Maßnahmen insbesondere bei der Abschreibung sind zu gewähren. Ob und inwieweit wir darüber hinaus weitergehende Beschlüsse zur Sicherheit unserer Energieversorgung benötigen, muss die Bundesregierung schnell prüfen und entscheiden.
10.03.22
Aus: WHKT- Report 1/2022
Westdeutscher Handwerkskammertag zur NRW- Wahl :
Am 15. Mai wird ein neuer Landtag gewählt. Die vor uns liegenden Weichenstellungen in der nordrhein-westfälischen Landespolitik sind für das Handwerk von größter Bedeutung. Trotz guter Handwerkskonjunktur sind die Herausforderungen für die Betriebe und ihre Beschäftigten enorm, sollen sie doch die Transformation unserer Gesellschaft hin zu Klimaneutralität und Nachhaltigkeit stemmen. Dass 400.000 Wohnungen gebaut und noch viel mehr saniert werden sollen, ist nur die Spitze des Eisbergs – viele Ölheizungen sollen verschwinden, Solarpanele installiert und alles soll am besten mit smarter Gebäudetechnik vernetzt werden. Von der Umsetzung der E-Mobilität haben wir dabei noch gar nicht gesprochen.
Es gibt also viel zu tun, nicht nur für die 194.000 Handwerksbetriebe in NRW, auch für die Landespolitik. Denn die nötige Transformation unserer Gesellschaft stellt die Diskussion über den Fachkräftemangel im Handwerk in ein ganz anderes Licht. Wenn es uns nicht gelingt, genügend Fachkräfte für das Handwerk zu finden, werden die gewaltigen Aufgaben, die etwa im Klimaschutz auf uns warten, schlicht nicht erledigt werden können. Das heißt, dass die Politik handeln muss. Das Handwerk benötigt Nachwuchs. Den Sonntagsreden über die Gleichwertigkeit von beruflicher und akademischer Bildung müssen jetzt Taten folgen.
Nordrhein-Westfalen hat die Chance voranzugehen. Der Anspruch der kommenden Legislaturperiode sollte es sein, unser Land zur Nummer eins bei der dualen Bildung und der Fachkräftesicherung zu machen. Die Voraussetzungen für diesen Paradigmenwechsel sind so schlecht nicht. Die jüngste Entscheidung des Landes zur Übernahme von einem Drittel der Kosten bei der überbetrieblichen Lehrlingsunterweisung ist in diesem Sinne ein wichtiges Signal. Wir brauchen mehr davon.
23.11.21
Pressemitteilung
Selbständige und Kleinstunternehmen werden künftig im Ifo-
Geschäftsklimaindex berücksichtigt
Das Ifo-Institut beabsichtigt, seinen viel beachteten Geschäftsklimaindex über die
wirtschaftliche Stimmung, Lage und Erwartungen in Deutschland um den
wichtigen Wirtschaftsbereich der Selbständigen und Kleinstunternehmen zu
erweitern.
Dazu Ralph Weinbrecht, Bundesvorsitzender der Arbeitsgemeinschaft der
Selbständigen in der SPD: „Wir begrüßen die Entscheidung des Ifo-Instituts. Sie
war überfällig. Etwa 80% aller Unternehmen in Deutschland gehören zu den
Kleinunternehmen, also Betriebe mit bis zu 10 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.
Der Jahresumsatz liegt bei rd. 500 Milliarden Euro. Das zeigt die große auch
konjunkturelle Bedeutung der Selbständigen und Kleinunternehmen.“
Der Ifo-Geschäftsklimaindex ist einer der wichtigsten konjunkturellen
Frühindikatoren für die gesamtwirtschaftliche Entwicklung in Deutschland. Das
Barometer wird monatlich veröffentlicht und basiert bislang auf den Angaben von
rund 9000 mittelständischen und großen Unternehmen in den
Sektoren Verarbeitendes Gewerbe, Dienstleistungssektor, Handel und
Bauhauptgewerbe.
Ralph Weinbrecht: „Ich hoffe, dass wir vielleicht schon Ende dieses Monats erste
Ergebnisse vorliegen haben. Damit wird endlich auch die wirtschaftliche Lage der
Selbständigen und Kleinunternehmen im konjunkturellen Auf und Ab erstmals
abgebildet. Das bietet die Chance, dass unsere Interessen und Bedürfnisse in der
öffentlichen Diskussion stärker berücksichtigt werden. Denn die vor uns liegenden
großen Herausforderungen können nur gemeinsam gelöst werden.“
Die nächste Veröffentlichung des Ifo-Geschäftsklimaindex für Deutschland ist
für den 24. November 2021 geplant.
Red.: Andreas Bieber, Bernd Törkel
« FES
23.11.21
Bilanz und Ausblick
Düsseldorf, Landtag, 18.11.2021: Der Umsetzungsbericht „Zukunft von
Handwerk und Mittelstand in NRW“ wird an den Landtag übergeben. Damit
wird die Arbeit der E.-Kommission und die Umsetzung von 171
Handlungsempfehlungen gewürdigt.
Die NRW- Enquete-Kommission zum Thema „Zukunft von Handwerk und
Mittelstand in NRW“
hat parteiübergreifend und beispielhaft auch für andere Bundesländer
wertvolle Beiträge zum Thema „Handwerk“ geleistet.
Sie wurde vom Landtag NRW in seiner Sitzung am 20. Mai 2015
einstimmig eingerichtet.
Die AGSNRW hat diese Arbeit in Person ihres Ehrenvorsitzenden André
Brümmer begleitet. Was wurde umgesetzt?
Der Abschlussbericht enthält mit seinen Kapiteln „Bedeutung und Rolle
des Handwerks in der Gesellschaft“, „Wirtschaftspolitische
Rahmenbedingungen für Handwerk und Mittelstand“, „Megatrends und ihre
Auswirkungen auf das Handwerk“, „Wettbewerbssituation des Handwerks
in der Digitalisierung“ und „Qualifikation, Ausbildung, Fachkräftesicherung“
eine faktenreiche Bestandsaufnahme (nicht nur) des nordrhein-
westfälischen Handwerks und eine Fülle von konkreten
Handlungsempfehlungen. Die Qualität des Berichtes ist nicht zuletzt den
vielen Vertretern des Handwerks zu verdanken, die ihre Expertise als
Sachverständige in die Kommission mit ihren Stellungnahmen eingebracht
haben.
Bei der Annahme des Berichts hat der Landtag die Landesregierung auch
beauftragt, ein Verfahren zur Umsetzung der 171 Handlungsempfehlungen
einzuleiten und über die Fortschritte regelmäßig zu berichten
(Landtagsdrucksache 16/14497)
Seit März 2018 fand jährlich ein Spitzengespräch von Vertretern des
Handwerks mit Wirtschaftsminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart und anderen
Mitgliedern der Landesregierung statt, um jeweils die Ergebnisse und
weiteren Schritte des Umsetzungsprozesses festzuhalten. Der erste
Sachstandsbericht wurde im März 2018 vorgelegt (Landtags-Drucksache
17/745).
Der zweite Bericht folgte im März 2019 (Landtags-Drucksache 17/1950)
Das letzte Spitzengespräch fand am 27. März 2020 statt und
verabschiedete den dritten Fortschrittsbericht (Landtags-Drucksache
17/3237).
82 Prozent der Empfehlungen wurden bislang bereits vollständig oder
teilweise umgesetzt. Wichtige Umsetzungserfolge auf Landes- und
Bundesebene sind bislang:
Bürokratieabbau durch mehrere „Entfesselungspakete“
Ausbau der Netzinfrastruktur
Weiterentwicklung des Gewerbeservice-Portals
Änderung des Landesentwicklungsplans
Einführung eines Innovationspreises Handwerk
Einführung einer steuerlichen Förderung der energetischen
Gebäudesanierung
Modernisierungspakt Berufliche Bildung für eine Investitionsoffensive
an den überbetrieblichen Ausbildungsstätten
Einführung eines freiwilligen, landesweiten Azubi-Tickets
Einführung neuer Fortbildungsbezeichnungen „Bachelor Professional“
und Master Professional“ durch das
Berufsbildungsmodernisierungsgesetz
Inkrafttreten eines Fachkräfteeinwanderungsgesetzes
Einführung des Schulfachs Wirtschaft/Politik zur Stärkung der
ökonomischen Bildung
Der Abschlussbericht zur Umsetzung der Empfehlungen wurde im Rahmen
einer hybriden Festveranstaltung am 18. November 2021 von dem Minister
für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie, Professor Dr.
Andreas Pinkwart, dem Landtag übergeben. Im Beisein der
Präsidenten Andreas Ehlert (HANDWERK.NRW), Hans-Joachim
Hering (UVH) und Berthold Schröder (WHKT) sowie des früheren
Kommissionsvorsitzenden Ralph Bombis MdL nahm der Vorsitzende des
Ausschusses für Wirtschaft, Energie und Landesplanung, Georg
Fortmeier MdL, den Bericht entgegen. Aus der Arbeit der Kommission, die
von 2015 bis 2017 tagte, berichteten die Mitwirkenden Ralph
Bombis, Birgit Beisheim, Felix Kendziora und Hans Jörg Hennecke.
Den Festvortrag über Zukunftsfragen des Handwerks hielt der Leiter des
Heinz-Piest-Instituts für Handwerkstechnik, Dr. Christian Welzbacher.
Der Abschlussbericht dokumentiert nicht nur die Umsetzungsbilanz der 171
Handlungsempfehlungen, sondern richtet in dem einem Kapitel über auch
den Blick nach vorne auf zentrale Handlungsfelder der zukünftigen
Handwerkspolitik. Hier finden Sie die Langfassung und die Kurzfassung des
Berichts.
——————————-
Pressemeldungen Bund:
Geschäftsklimaindex wird erweitert
12.09.21
Thomas Kutschaty zu Gast beim HANDWERK.NRW
Freitag, 10. September 2021: Thomas Kutschaty, Vorsitzender der NRW-SPD, stand in Folge 6 der Veranstaltungsreihe #handwerkumzwoelf online über ZOOM Rede und Antwort.
Die zugeschalteten Gäste begrüßte Andreas Ehlert, Präsident von HANDWERK.NRW. Er leitete über zu einem Statement von Thomas Kutschaty.
Der lobte zunächst das Handwerk für seine bedeutenden Leistungen bei Integration und Ausbildung. Er hob auch die ökonomische Bedeutung des Handwerks hervor.
Kutschaty sieht das Handwerk vor großen Herausforderungen: Digitalisierung, Fachkräftemangel, Klimawandel und andere Transformationsprozesse. Antworten auf damit zusammenhängende Fragen und Lösungen seien im Zukunftsprogramm der SPD zu finden.
Der Klimawandel böte große Chancen für das Handwerk. Die SPD wolle die Investitionen in Infrastruktur erhöhen, was insbesondere dem Handwerk zugute käme. Das gälte auch für die Befreiung der Kommunen von erdrückenden Altschulden. Damit würden notleidenden Kommunen wieder handlungsfähig und könnten kommunale Aufträge vergeben.
Bei der Corona-Krise habe sich der Staat als handlungsfähig erwiesen. Als „Starker Staat“ konnte er durch Wirtschaftshilfen Probleme der Unternehmen abfedern.
Beim Fachkräftemangel will die SPD neue Wege gehen, so Kutschaty. Schulen sollen besser auf die berufliche Bildung vorbereiten. Die Berufliche- solle gegenüber der Akademischen Bildung einen höheren Stellenwert erhalten. Da der Mangel an Ausbildungsstellen regional unterschiedlich sei, komme es auf mehr Mobilität der AzuBis an. AzuBI- Tickets und Förderung von Wohnheimen wären hier hilfreich. Die Gebühren für Techniker- und Meister- Kurse möchte die SPD abschaffen. Mit einer Angepassung des Tariftreue- und Vergabegesetz möchte Kutschaty Unternehmen noch besser vor Dumping- Konkurrenz schützen. Zum Thema Steuer und Schulden wies Kutschaty auf die 300 Mrd. Corona- Hilfe des Staates hin. Die müssten abgetragen werden, ohne auf wichtige Investitionen zu verzichten.
Zur Finanzierung möchte die SPD die Einkommensteuer (ab 500.000€ Jahreseinkommen für Paare) um 3 Prozentpunkte anheben. Zur Bewältigung der anstehenden Transformation biete das Zukunftsprogramm der SPD auch dabei die beste Lösung.
Präsident Ehlert leitete anschließend noch Fragen aus dem Chat weiter.Von Gästen wurde die Auskunftspflicht von ArbeitnehmerInnen bezüglich Corona- Impfung auch im Handwerk gefordert. Kutschaty wies auf die Arbeitnehmerinnen hin, bei denen wegen anderer Erkrankungen keine Impfungen möglich seien. Bei der Ausweitung der gesundheitlichen Auskunftspflicht gäbe es auch gesetzliche Hürden.
Dem 2G- Modell (Mehr Freiheiten für Geimpfte oder Genesene) stand Kutschaty positiv gegenüber, will aber nicht, dass der Staat das vorschreibt. Angesprochene Probleme durch überbordende Bürokratie, z.B. Dokumentationspflichten, konnte Kutschaty gut nachvollziehen, da er selbst als Rechtsanwalt freiberuflich tätig war. Bei der Abschaffung von als bürokratisch angesehenen Regeln stünden sich aber oft Befürworter und Gegner gegenüber, beide mit guten Argumenten.
Zum Thema Bürokratieabbau stehe er dem Handwerk gerne zu einem Austausch zur Verfügung, so Kutschaty. Das gelte auch für eine Anpassung des Tariftreue- und Vergabegesetzes. Zur Finanzierung von Investitionen in Modernisierung möchte Kutschaty in NRW einen Transformationsfond in Höhe von 30 Mrd. € auflegen.Der Forderung nach zügigerer Bearbeitung von Genehmigungen durch Verwaltungen entgegnete Kutschaty mit dem Hinweis auf die oft unzureichende Personaldecke der Verwaltungen. Hier sei die Forderung nach einem „Schlanken Staat „mit ursächlich!
Präsident Ehlert befragte Thomas Kutschaty zum Abschluss der Veranstaltung auch zur anstehenden Bundestagswahl. Auf die Frage nach Präferenzen bei der Partnerwahl antwortete Kutschaty, das Ergebnis der Wahl sei zur Zeit noch völlig offen. In Grundsatzfragen bei der Außen- und Verteidigungs- Politik müsse es in einer Koalition aber Konsens geben.
Zum Ende der Veranstaltung dankte Andreas Ehlert dem Gast und stellte ein weiteres Treffen vor der in 2022 anstehenden Landtagswahl in NRW in Aussicht.
Online war für die AGS dabei: André Brümmer, Ehrenvorsitzender der AGSNRW und dem Handwerk aktiv und eng verbunden.
14.06.2021
Re- Start nach Corona:
Handwerk NRW gibt Planungshilfen!
In der Veranstaltungsreihe #handwerkumzwoelf hat HANDWERK.NRW zur 3. Folge eines Online- Treffens eingeladen. Thema diesmal: „So gelingt der Re-Start: Was Unternehmer jetzt tun sollten!“ Auch die AGS war dabei.
HANDWERK.NRW zu Format: Corona hin oder her: Mit #handwerkumzwoelf bietet HANDWERK.NRW ab 2021 ein neues Format zur Diskussion an. Es ist kompakt, digital und schnörkellos angelegt: eine Stunde, ein Gast, ein Thema. Wer zuhören und mitdiskutieren will, kann dabei sein und sich einwählen. Egal ob aus dem Büro, aus der Werkstatt, aus dem Home Office oder von der Baustelle. Egal ob im Blaumann oder mit Krawatte.
Bei HANDWERK.NRW und der Handwerkskammer zu Düsseldorf ist es Tradition, über die üblichen Aufgaben hinaus Informationen zu aktuellen Themen anzubieten und sich darüber auszutauschen. Die Corona- Pandemie ist Ursache dafür, dass die Veranstaltungen nicht, wie gewohnt, in der HWK Düsseldorf stattfinden können. Neue Wege bietet die Online- Kommunikation.
Das Zoom.Meeting am 11.Juni 2021 eröffnete Andreas Ehlert (Präsident der HWK Düsseldorf) pünktlich um 12 Uhr. Erbegrüßte alle Teilnehmer, auch im Namen von Prof. Dr. Hans Jörg Hennecke (Hauptgeschäftsführer HANDWERK.NRW) . Den Aufschlag unternahm Dr. Andre Carls (Vorsitzender Bankenverband NRW e.V.) .
Sein Input begann mit einer Beschreibung der aktuellen Lage:
- Die Eigenkapital- Quoten sind meist kaum verändert.
- Eine befürchtete Pleitewelle blieb bisher aus.
- Die Auftragsbücher sind voll.
- Der Geschäftsklima- Index befindet sich auf Höchststand.
Nichtsdestotrotz gibt es auch Verlierer: Der stationäre Einzelhandel, Gastronomie, Touristik und Kultur. Hilfreich waren lt. Dr. Carls die Staatshilfen, insbesondere bei Erhalt der Liquidität. Nicht nur für sie gilt: Anpassungen selbst gestalten.
Die Banken sorgten dafür, dass es während der Krise keine Kreditklemmen gab.
Dr. Carls: In dieser Krise waren die Banken nicht Teil des Problems, sondern Teil der Lösung!
Dr. Carls sieht Corona als Zäsur: Veränderungen werden sich beschleunigen, Anpassungen müssen gestaltet werden. Dabei ist Digitalisierung ist kein „nice to have“, wer nicht digitalisiert, verliert!
„Was zu tun ist“, führte Dr. Carls in drei Punkten aus:
- Re-Start stark angehen!
Ausbremsen könnte den Re- Start ein Mangel an Rohstoffen und
Vorprodukten in der EU. Zu tun ist:
- Investieren
- Eigenkapital stärken
- Schulterschluss Investoren und Politik
- Keine Subventionen „per Gießkanne“
- Kein sparen der Öffentlichen Hand
(Anmerkung der AGS: Forderungen nach Widereinführung der „schwarzen Null“ würden insbesondere kommunale Investitionen abwürgen!)
- Digitalisierung
- Förderprogramme in NRW nutzen!
- Nachhaltigkeit und Klimaschutz
- Zielvorgaben/Grenzwerte sind alternativlos
- Nachhaltigkeit ist Chance für Vertriebs- und Wettbewerbsfähigkeit
Alle drei Teile sieht Dr. Carls als Gesamtaufgabe! Abschließend zu seinem Statement wies Dr. Carls noch auf ein persönliches Anliegen hin: AUSBILDUNG! Sie ist der Schlüssel zur Behebung von Fachkräftemangel.
Es folgte ein Chat mit den Teilnehmern der Online- Konferenz. .
Andre Brümmer (AGS) fragte an, wie die durch Corona angehäuften Staatsschulden abgetragen werden könnten, damit zukünftige Generationen nicht unzulässig belastet würden und ohne die Investitionsfähigkeit von Bund, Ländern und Kommunen zu mindern.
Dr. Carls sieht den Schuldenabbau als mittelfristige Aufgabe, die auch durch einen anstehenden Aufschwung der Wirtschaft gelöst werden könnte.
Präsident Ehlert sprach das Problem der steigenden Material- Preise an.
Dr. Carls sieht längerfristig eine maßvolle Inflation, wenn Lohnsteigerungen und Kosten für Vorproduktpreise moderat blieben.
Michael Vogelsang (VR-Bankengruppe) setzte das Thema: „Aussetzung der Insolvenz- Antragspflicht“. Für Dr. Carls war die Aussetzung hilfreich. Er sieht aber aktuell keinen auffälligen Anstieg.
Für Hans Jörg Hennecke (HGF HANDWERK.NRW) stellte die Regulierung von Finanzierungen und damit verbundene Probleme (Rating) zur Diskussion.
Dr. Carls nannte eine ausreichende Finanzierung insbesondere für den deutschen Mittelstand als sehr bedeutend. „Im Ausland gibt es eine vergleichbare Mittelstandsstruktur kaum“, so Dr. Carls.Er ging auch auf die Reduzierung der Bank- Filialen ein. Filialnetze in der aktuellen Größe seien durch die Digitalisierung nicht mehr vertretbar. Eine persönliche Beratung vor Ort bleibe aber gesichert. Sowohl Präsident Ehlert als auch Dr. Carls bescheinigten der Politik, einen guten Job gemacht zu haben.
Fazit aus Sicht der AGS: Das Veranstaltungsformat muss man uneingeschränkt als gelungen bezeichnen. Es ist ein Angebot an einen großen Kreis, ohne die sonst vorhandenen Hemmschwellen, eine Veranstaltung vor Ort zu besuchen.Gut ist auch die Kombination von einem Statement eines Gastes zu einem Thema, verbunden mit dem Austausch mit den Teilnehmern. Dr. Carls hat das gegebene Thema präzise und verständlich umrissen, Präsident Ehlert souverän moderiert.
- 17.05.2021 (Quelle: Aachener Nachrichten)
- Trotz Corona: Der Alltag geht weiter
- Bürokratische Hürden und Mehrbelastungen für die Wirtschaft leider auch!
- So wurde die Pflicht zur Anschaffung von computergestützten Kassensystemen oder Registrierkassen nicht ausgesetzt und die Frist zur Umsetzung nicht verlängert.
- Übergangsfrist für die Umrüstung von Kassen endet!
- Nach dem Gesetz zum Schutz vor Manipulationen an digitalen Grundaufzeichnungen gilt seit dem 1. Januar 2020 die Pflicht, elektronische Aufzeichnungssysteme, wie elektronische und computergestützte Kassensysteme oder Registrierkassen, mit einer zertifizierten technischen Sicherheitseinrichtung (TSE) auszurüsten. Die Zertifizierung dieser von den Kassenherstellern konzipierten technischen Einrichtungen wird vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik durchgeführt. Da die Herstellung und Zertifizierung nur schleppend Fahrt aufnahm und die Corona-Pandemie erschwerend hinzukam, wurde es in allen Bundesländern außer Bremen nicht beanstandet, wenn die Inbetriebnahme bis zum 31. März 2021 erfolgte. Voraussetzung für diese Nichtbeanstandungsregelung war, dass der Unternehmer fristgerecht Umrüstungsaufträge für den Einbau der TSE erteilt oder bei cloudbasierten Lösungen die Erweiterung beauftragt hat und dies nachprüfbar dokumentiert wurde. Spätestens ab dem 1. April 2021 müssen nunmehr alle elektronischen Aufzeichnungssysteme entsprechend den gesetzlichen Vorgaben mit einer zertifizierten technischen Sicherheitseinrichtung ausgestattet sein.
- Am Markt sind zwar entsprechende zertifizierte TSE verfügbar, jedoch gibt es offensichtlich in einigen Fällen noch Schwierigkeiten und Verzögerungen bei der Implementierung in die Kassensysteme. Auch ist die Anzahl der bisher zertifizierten Cloudlösungen sehr überschaubar. Da eine generelle Verlängerung der Nichtbeanstandung über den 31. März 2021 nicht erfolgte, müssen betroffene Unternehmer nunmehr einen Einzelantrag auf Verlängerung der Frist bei ihrem zuständigen Finanzamt stellen. Voraussetzung für die Stellung eines Antrags ist, dass nachvollziehbar dargelegt wird, warum im konkreten Einzelfall eine zeitgerechte Implementierung nicht möglich war und dass eine sachliche Härte gegeben ist und diese nachgewiesen werden kann.
- Eine sachliche Härte bei TSE als Hardwarelösung wie zum Beispiel USB-Sticks oder SD-Karten kann vorliegen, wenn der Unternehmer zwar rechtzeitig die erforderliche Anzahl TSE verbindlich bestellt hat und mit der Lieferung und Implementierung bis zum 31. März 2021 gerechnet werden konnte, diese jedoch ohne sein Verschulden noch nicht erfolgte.
- Bei den Cloudlösungen erfolgt keine Lieferung von Hardware direkt an den Unternehmer, sondern die TSE ist zentral und unmittelbar durch den Anbieter der Cloud bei ihm zu implementieren. Die Zertifizierung von Cloudlösungen konnte durch das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik oftmals noch nicht abgeschlossen werden. Deshalb liegt in diesen Fällen eine sachliche Härte vor, wenn die geplante Cloud-TSE rechtzeitig geplant und verbindlich bestellt wurde, jedoch die endgültige Zertifizierung und Freigabe noch nicht erfolgte. Auch müssen im Rahmen der Zertifizierung gestellte Anforderungen an den Umgebungsschutz in der Cloud umgesetzt werden. Ein Fehlen dieser Anforderungen kann ebenfalls eine sachliche Härte bedeuten. Jeder Einzelantrag soll von den Finanzbehörden geprüft werden. Die Ministerien für Finanzen der Länder haben entsprechende Verfügungen dazu bekannt gegeben, wie diese Anträge auf Bewilligung von Erleichterungen zu erledigen sind. Allgemein kann davon ausgegangen werden, dass Unternehmen, die unverschuldet durch die Corona-Pandemie oder durch Probleme mit der Lieferung oder Zertifizierung der TSE ihren gesetzlichen Pflichten noch nicht nachkommen konnten, geholfen wird. Wichtig ist, dass jetzt kurzfristig ein Antrag beim zuständigen Finanzamt gestellt wird.
- wirtschaft@nullmedienhausaachen.de 17.05.2021 / Aachener Nachrichten – Stadt / Seite 15 / WIRTSCHAFT
- 26.01.2021 (Quelle: Handwerksblatt)
- Corona: Diese Handwerker dürfen weiter arbeiten
- Mit dem bundesweiten Lockdown ist die Unsicherheit bei Handwerkern und Kunden groß. Wichtige Arbeiten und Reparaturen dürfen aber weiterhin ausgeführt werden. Aufträge müssen nicht storniert werden.
- Corona: Diese Handwerker dürfen weiter arbeiten (handwerksblatt.de)
- AGS- Handwerksvertreter unterstützen Forderungen des ZDH. Ausbildungsmarkt stützen. Zugang zur Ausbildungsprämie erleichtern.
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Die AGS übernimmt Forderungen des ZDH, insbesondere Klein- Betriebe dabei zu unterstützen, auch in Krisenzeiten (Corona) ihr Engagement für Duale Ausbildung fortsetzen zu können:
In diesem Jahr wurden bisher ca. 123 Tsd. Ausbildungsverträge erfasst. „Das sind 8,1 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum“, stellt der ZDH in seiner aktuellen Ausgabe von „ZDH-KOMPAKT“ fest. Das Handwerk fordert Konsequenzen. Dessen Forderungen unterstützen wir.
Aus: ZDH KOMPAKT, Ausg.Oktober 2020:
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Ausbildungsmarkt stützen.
Zugang zur Ausbildungsprämie erleichtern.WO WIR STEHEN
Die Corona-Pandemie und ihre wirtschaftlichen Folgen haben sich deutlich auf den Ausbildungsmarkt im Handwerk ausgewirkt. Von Januar bis September 2020 wurden in den Lehrlingsrollen der Handwerkskammern 123.630 Ausbildungsverträge neu erfasst. Das sind 8,1 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Zwar gab es in den vergangenen Monaten einen deutlichen Aufholeffekt (im Mai betrug das Minus bei den Vertragsabschlüssen noch 18 Prozent). Die Neuvertragszahlen in der Größenordnung des Vorjahres werden nach gegenwärtiger Lage aber kaum mehr zu erreichen sein.
Kleinst- und Kleinbetriebe sind die Träger der Dualen Ausbildung in Deutschland. Gerade diese Ausbildungsbetriebe leiden unter Planungsunsicherheit und konjunkturellen Folgen der Corona-Pandemie. Zudem hat sich die Zahl der Ausbildungsplatzbewerber, ausgehend von einem Rekordtief im Jahr 2019, im Jahr 2020 nochmals um ca. 8 Prozent verringert. Es steht zu befürchten, dass sich in Folge der Corona-Pandemie der Fachkräftemangel im Handwerk weiter verschärft.
Um den Ausbildungsmarkt zu stabilisieren, hat die Bundesregierung das Bundesprogramm „Ausbildungsplätze sichern“ auf den Weg gebracht. In einem ersten Schritt ist am 04.08.2020 eine erste Förderrichtlinie in Kraft getreten. Sie sieht für Betriebe mit bis zu 250 Beschäftigten (KMU) eine Ausbildungsprämie bei einem gleichbleibenden Ausbildungsniveau, eine Ausbildungsprämie plus für zusätzli- che Ausbildungsplätze, einen Ausbildungszuschuss zur Verhinderung von Kurz- arbeit in der Ausbildung sowie eine Übernahmeprämie für Auszubildende aus in- solventen Betrieben vor.
BEWERTUNG
Mit der beschlossenen Ausbildungsprämie erhalten KMU, die trotz Kurzarbeit oder massiver Umsatzeinbußen ihr Ausbildungsengagement fortsetzen, eine wichtige Anerkennung. Das Handwerk hat die Ausbildungsprämie und den avisierten Adressatenkreis daher von Anfang an ausdrücklich begrüßt.
Durch die Ausbildungsprämie soll insbesondere die Ausbildungsleistung der Kleinst- und Kleinbetriebe unterstützt werden. Durch die wenig KMU- freundlichen, restriktiven Förderbedingungen und den hohen bürokratischen Aufwand, der mit der Fördermittelbeantragung einhergeht, kann dieses bildungspolitische Ziel nur bedingt erreicht werden. Die aktuellen Zahlen lassen vermuten, dass das Programm nicht zuletzt aufgrund eines vorausgesetzten Umsatzrückgangs von mindestens 60 Prozent in den Monaten April und Mai oder einem Monat Kurzarbeit in seiner aktuellen Ausgestaltung keine Breitenwirkung entfalten wird. Viele Ausbildungsbetriebe, etwa aus dem Bau- und Ausbauhandwerk, konnten den bundesweiten Shutdown im ersten Halbjahr 2020 relativ gut überstehen, indem vorhandene Auftragspuffer abgearbeitet werden konnten. Sie verspüren aber jetzt die wirtschaftlichen Auswirkungen der COVID19-Pandemie und sehen sich mit entprechenden Umsatzrückgängen konfrontiert.
WAS ZU TUN IST
Um insbesondere das Ausbildungsengagement von Kleinst- und Kleinunternehmen zu stabilisieren, sind die Bundesministerien aufgerufen, die sehr restriktiven Förderkonditionen der ersten Förderrichtlinie nachzubessern und an die Betroffenheit der Betriebe anzupassen:
Anpassung der Fördervoraussetzungen: Die Fördervoraussetzungen der ersten Förderrichtlinie sind an die Zugangsvoraussetzungen der Überbrückungshilfe II anzupassen, um damit wieder einen Gleichklang herzustellen. So muss der vorausgesetzte Umsatzrückgang von 60 auf 50 Prozent über zwei zusammenhängende Monate bzw. 30 Prozent des Durchschnitts der Monate April bis August reduziert werden.
Ausweitung des Förderanspruches: Der Förderanspruch für die Ausbildungsprämie ist auf alle in einem Betrieb neu beginnenden Ausbildungsverhältnisse auszuweiten. Die Einschränkung förderfähiger neuer Ausbildungsverträge nach dem Beginn des Ausbildungsverhältnisses oder der Vorerfahrung des Jugendlichen ist für einen Betrieb nicht nachvollziehbar.
Reduzierung des Bürokratieaufwands: Der Bürokratieaufwand bei der Beantragung der Förderung ist zu reduzieren durch eine Stichtagsregelung zum 31.12. bei der Erfassung der Ausbildungsverhältnisse in den Vorjahren, durch den Verzicht auf die Ausweisung der Ausbildungsvergütung bei der Beantragung der Ausbildungsprämie und der Ausbildungsprämie plus sowie den Verzicht auf eine De-minimis-Erklärung durch die Ausbildungsbetriebe.
Stand: 15.10.2020
Verantwortlich: Dr. Volker Born, Leiter der Abteilung Berufliche Bildung HWK Köln, 19.2.2020: Der Ehrenvorsitzende der AGSNRW, André Brümmer nutzt ein Treffen mit Garrelt Duin(Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Köln) zu einem Interview.
- 10 Fragen an Garrelt Duin
- André Brümmer: 1. Wir kennen uns noch aus der Zeit, bevor Du NRW- Wirtschaftsminister wurdest. Du wurdest 1998 als Rechtsanwalt zugelassen. Das Thema „Wirtschaft“ wurde Dir also nicht in die Wiege gelegt, oder?
- Garrelt Duin: Als ich im Jahr 2000 Mitglied des Europaparlaments wurde, habe ich entscheiden, mich um die wichtigsten Fragen für meinen Wahlkreis zu kümmern. Das waren damals noch Schiffbau und die Automobilindustrie. Seitdem haben mich industrie- und wirtschaftspolitische Themen immer begleitet, im Bundestag und natürlich als Minister.
- André Brümmer: 2. Als Minister hast Du versucht, alle Beteiligten, unabhängig von ihrer Parteizugehörigkeit einzubinden, um die jeweiligen Probleme zu lösen. Du bist seit Deiner Schulzeit SPD- Mitglied. Ist das ein Handicap bei Deiner jetzigen Tätigkeit?
- Garrelt Duin: Man macht bessere Arbeit, wenn man viele Leute um sich hat, die die Besten in ihren Bereichen sind. Da kann die Parteimitgliedschaft kein Kriterium sein. Die Vollversammlung der Handwerkskammer hat mich einstimmig zum Hauptgeschäftsführer gewählt. Verbunden ist das mit der Erwartung parteipolitischer Neutralität bei öffentlichen Aussagen. Meine Herkunft oder Mitgliedschaft werde ich deswegen aber nie verleugnen.
- André Brümmer:3.Was sind Deine Aufgaben als Hauptgeschäftsführer?
- Garrelt Duin: Ich steuere das Schiff. Wir sind 250 Beschäftigte, die Betriebe beraten, aus- und weiterbilden, sich um den Nachwuchs im Handwerk kümmern. Aber auch viele juristische Fragen und nicht zuletzt ordentliche Finanzen gehören zu meiner Verantwortung.
- André Brümmer:4. Du bist jetzt mehr als ein halbes Jahr Hauptgeschäftsführer der HWK Köln. Was sind die größten Veränderungen im persönlichen Tagesablauf?
- Garrelt Duin: Ich lebe jetzt in der Woche in Köln, während meine Familie noch in Essen ist. Das ist eine gewisse Umstellung, die wir aber zusammen gut meistern.
- André Brümmer:5. Als Minister wurden Forderungen an Dich gestellt. Nun stellst Du die Forderungen. Aus dem Gejagten wurde ein Jäger. Macht das mehr Vergnügen?
- Garrelt Duin: Ich habe weder das Gefühl des Gejagten noch das des Jägers je gehabt. In den Sachfragen muss ich auch meine Meinung nicht ändern. Ich habe mich als Minister immer sehr für das Handwerk eingesetzt, hatte es sogar im Namen des Hauses. (MWEIMH= Ministerium für Witschaft, Energie, Industrie, Mittelstand und Handwerk (Red.))Auch das Thema Bürokratieabbau stand für mich nicht nur in den Sonntagsreden. Ein Unterschied ist, dass ich früher Fördermittel ausgegeben habe, heute welche z.B. für unser Bildungszentrum beantrage. Da bin ich dann doch etwas zum Jäger geworden.
- André Brümmer:6. Was sind Deine Ziele in der neuen Funktion?
- Garrelt Duin: Der größte Schritt muss bei der Digitalisierung gemacht werden. Da sind wir als Servicestelle für das Handwerk noch nicht gut genug. Und es muss immer klar sein, dass wir die Kammer in Köln sind aber eben nicht nur für Köln sondern für die ganze Region.
- André Brümmer:7. In 2012 hast Du einen bundesweiten Ausgleich für die Kosten der Energiewende (auch zu Gunsten von NRW) gefordert, Bayern klagte damals gegen den Länderfinanzausgleich. Das Thema ist immer noch aktuell. Wer soll die Energiewende letztlich bezahlen:
- Die Bürger über Steuern und Energiekosten?
- Die Wirtschaft, und damit auch das Handwerk?
- Oder welche Vorstellung hast Du dazu?
- Garrelt Duin: Die Klima- und Energiewende ist zwingend erforderlich und mittlerweile ja gesellschaftlich auch von fast allen gewollt. Solche Umbrüche müssen dann auch von allen gestemmt werden, man darf die Verlierer dieses Weges nicht allein lassen. Deswegen bin ich schon der Meinung, dass alle über Steuern auch an der Finanzierung der Maßnahmen beteiligt werden müssen. Und Steuern sind immer auch entsprechend der Leistungsfähigkeit zu zahlen.
- André Brümmer:8. Die Berufliche Bildung ist trotz aller Sonntagsreden von Politikern immer noch unterfinanziert, insbesondere im Vergleich zur Finanzierung der Akademischen Bildung. Die Akzeptanz des Handwerks ist auch noch verbesserungswürdig, trotz sehr guter Image- Kampagnen des Handwerks. Was ist zu tun?
- Garrelt Duin: Wir kommen voran. Der Pakt der Landesregierung zugunsten der Bildungsstätten hilft uns sehr, die notwendigen Investitionen in die Infrastruktur zu tätigen. Damit bleiben wir auch technisch auf Höhe der Zeit. Außerdem sind Meister und Bachelor jetzt endlich auch gesetzlich gleichgestellt. Wir selbst haben die Aufgabe junge Menschen noch viel früher und viel genauer über die Perspektiven einer dualen Ausbildung und der Weiterbildung bis hin zum trialen Studium zu informieren. In der Vergangenheit haben wir zwar teure Broschüren gedruckt damit aber kaum jemanden wirklich begeistern können. Es braucht mehr Bezug zur Praxis schon in der Schule. Kein Abschluss ohne Anschluss (KAOA) war ja ein guter Ansatz, aber wir müssen gemeinsam mit allen Akteuren noch viel häufiger jungen Menschen die Möglichkeit geben, sich mit dem Handwerk konkret zu beschäftigen.
- André Brümmer: 9. Die AGS hat sich in der Vergangenheit immer sehr für die Belange des Handwerks eingesetzt. Das hat zu guten Kontakten zwischen den Handwerksorganisationen und dem Handwerk geführt. Wie können wir diesen Kontakt pflegen oder sogar ausbauen?
- Garrelt Duin: Ich habe das Engagement der AGS immer sehr geschätzt und stehe selbstverständlich gerne für diesen kontinuierlichen Austausch zur Verfügung.
- Zur letzten Frage:
- André Brümmer: 10. Das Jahr ist noch jung. Hast Du Vorsätze für das Jahr 2020?
- Garrelt Duin: Vorsätze sind ja so eine Sache. Mit dem Rauchen aufhören, etwas Sport treiben, gesünder essen. Mal gucken, was so klappt. Aber einen Wunsch habe ich. Es wäre toll, wenn der 1. FC Köln und mein Verein, der HSV, ab dem Sommer wieder zusammen in der 1. Liga spielen würden.
- André Brümmer: Ich danke Dir für das Gespräch und wünsche Dir viel Freude und Erfolg bei Deiner Arbeit.
- Kommunen stärken, Planungs- und Baurecht- Verfahren straffen!
- Die Arbeitsgruppe Handwerk hat zwei Anträge an den Vorstand der AGSNRW gesendet zur Beratung auf der Klausurtagung und zur Einbringung auf der Bundeskonferenz.
- Sie sind nach Austausch mit Handwerksvertreter Garrelt Duin, NRW- Wirtschaftsminister a.D. entstanden.
- Antrag von
- AG Handwerk der AGSNRW
- an die AGS- Bundeskonferenz 27.07.2020
- Länder und Bund müssen Kommunen in ihrer Handlungsfähigkeit stärken, um:
- Öffentliche Investitionen zu ermöglichen
- Digitale Infrastruktur der Kommunen auszubauen
- Empfänger:
- AGS- Bundeskonferenz
- SPD- Fraktion in Bund und Ländern
- Begründung
- Die Finanzausstattung der meisten Kommunen war bereits vor der Corona- Krise unzureichend. Gerade die Kommunen, in denen ein erheblicher Investitionsstau bestand und besteht, konnten oft den zu erbringenden Eigenanteil zu Teilnahme an Förderprogrammen nicht aufbringen.
- Durch die Corona- Krise brechen zusätzlich zur bestehenden Finanznot Gewerbesteuer- Einnahmen weg und Sozialleistungen steigen.
- Um die Kommunen als örtliche Auftraggeber zu stärken, müssen sie durch die Länder und den Bund finanziell unterstützt werden.
- Dieses Ansinnen wird auch von Garrelt Duin, NRW- Wirtschaftsminister a.D. und Handwerksvertreter als vorrangig bezeichnet.
- Antrag von
- AG Handwerk der AGSNRW 27.07.2020
- Länder und Bund müssen jeweils in ihrer Zuständigkeit Verfahren im Bau- und Vergabebereich beschleunigen, damit Hilfsmaßnahmen kurzfristig wirken
- Empfänger:
- AGS- Bundeskonferenz
- SPD- Fraktion in Bund und Ländern
- Begründung
- Sonderprogramme aus Bund und Ländern können nur sehr verzögert umgesetzt werden, weil die Planungs- und Baurechtlichen Verfahren zu lange dauern.
- Insbesondere Hilfsprogramme zu Corona- Zeiten bleiben so unwirksam.
- Dieses Ansinnen wird auch von Garrelt Duin, NRW- Wirtschaftsminister a.D. und Handwerksvertreter als vorrangig bezeichnet.